Synopsis
Robert Tanner ist bis zu seiner wahnsinnigen Tat im Grunde niemandem besonders aufgefallen. Ruhig war er, höflich mit Stammkundinnen und Nachbarn, manchmal vielleicht etwas zu angespannt.
Robert Tanner ist bis zu seiner wahnsinnigen Tat im Grunde niemandem besonders aufgefallen. Ruhig war er, höflich mit Stammkundinnen und Nachbarn, manchmal vielleicht etwas zu angespannt. Seine Arbeit in der Lebensmittel-Filiale, die Zeit zuhause bei seiner Familie, alles geht seinen normalen Gang, wären da nicht diese kleinen Zeichen vom grossen inneren Druck. Hätte jemand in ihn hinein schauen können zu jener Zeit, man hätte Alarm schlagen müssen... Aber selbst dann wäre vielleicht nicht zu verhindern gewesen, was in der Nacht vom Sonntag auf den Montag passiert: Robert bringt seine Frau um, Edith – und anschliessend auch Beni, den kleinen Sohn. Er tut es mit einer merkwürdigen Ruhe, fast so als müsste er etwas in Ordnung bringen. Robert Tanner ist ein zweifacher Mörder geworden. Früh am Morgen verlässt er den Ort des Grauens, das kleine Einfamilienhaus draussen vor der Stadt. Er geht «auf die Reise», wie er sagt. Den Zug nehmen, mit Leuten sprechen. Robert hat ein eigentümliches Gleichgewicht gefunden. Eine Art «Befreiung», die ihm sogar erlaubt, sich einer fremden Frau zu öffnen, die er auf der Reise kennenlernt. Mehr und mehr wächst in ihm das Gefühl für seine Tat, für seine verzweifelte Situation. Er will sich erklären, er geht zur Presse, als könnte er sich durch die Preisgabe seiner Wahrheit erlösen.